Mittwoch, 5. Dezember 2012

Tag 2: Per Anhalter auf den Wanale Ridge

Unser Plan für den zweiten Tag war, durch den Nationalpark am Wanale Ridge zu wandern. Der Eintrittspreis für den Nationalpark war für uns aber nicht erschwinglich und so beschlossen wir, den einzigen nicht zum Nationalpark gehörigen Teil zu bewandern: die Straße zum Dorf Wanale. Wir ließen uns mit einem Buddha (Motorrad-Taxi) zum Fuße des Berges fahren und dann begannen wir zu wandern. Die Landschaft um uns war schon beim Aufstieg unglaublich, überwältigend! Wir konnten es nicht fassen, einen Ausblick wir hatten! Ununterbrochen schossen wir Fotos und machten uns gegenseitig auf allerlei Faszinierendes aufmerksam. Irgendwann kam ein LKW, der Steine hochtransportierte. Als der Fahrer anhielt und fragte, ob wir auf der Ladefläche mitfahren wollten, zögerten wir nicht, "ja" zu sagen. Als die Fahrt dann los ging konnten wir es wieder nicht fassen! Die Euphorie, die wir dabei hatten, ist unbeschreiblich – hätte ich mir vor einem Jahr es träumen lassen können, dass ich irgendwo, mitten in Afrika auf der Ladefläche eines LKWs einen Berg hochfahre und die schönste Aussicht, die ich je hatte, dabei genießen kann? Als der Laster hielt, bedankten wir uns, gingen weiter und als wenig später ein ähnliches Fahrzeug kam, das Säcke, die wahrscheinlich mit Mehl gefüllt waren, transportierte, hielten wir es an und fragten ob er uns weiter mitnehmen könne. "Natürlich", sagte er und so setzten wir uns auf die Säcke und fuhren weiter. Nachdem auch er hielt, machten wir uns auf, den Rest des Weges zu wandern. Irgendwann entdeckten wir einen Wasserfall in der Nähe des Weges und wir versuchten zu ihm zu gelangen: Von vorne ging es nicht, denn dort war der Fluss, von rechts kamen wir auch nicht ran, aber als wir es dann von links probierten, schafften wir es, in die Senke, in die der Wasserfall sich ergießt, zu gelangen. Sofort zogen wir uns aus und badeten im Wasserfall. Zum dritten Mal innerhalb weniger Stunden konnten wir nicht fassen, was geschah: Wir badeten in einem Wasserfall in einer touristisch überhaupt nicht erschlossenen Gegend, es war ein richtiges Abenteuer, das wir da erlebten! Danach wanderten wir die Straße bis zum Ende, genossen noch einmal die unglaubliche Aussicht, die weit über das Land, wahrscheinlich sogar bis nach Kenia ging, dann nahmen wir zwei Buddhas zurück nach Mbale, denn es war schon spät. Als wir zurück im Hotel waren, krönten wir mit unserem ersten Käse seit Monaten einen der beeindruckensten Tage meines Lebens und gesättigt von den vielen Erlebnissen gingen wir nach Sperrstunde schlafen.

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