tag:blogger.com,1999:blog-82189975193304177682024-03-04T20:27:38.651-08:00Albert in Uganda 2012/2013Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.comBlogger25125tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-73453476811270205772013-03-11T12:35:00.003-07:002013-03-11T21:43:27.281-07:00Das neue Schuljahr<div style="margin-bottom: 0in;">
Seit über einem Monat habe ich nun
keinen Blog mehr geschrieben – ich denke, dass das ein Zeichen
dafür ist, dass ich mich gut eingelebt habe.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Anfang Februar fing die Schule wieder
an und es gab einige Änderungen für mich: Die Schule hatte das
Gebäude gewechselt und es gibt auf dem Schulgelände nun keinen
Platz mehr für Sportunterricht, aber das ist nicht schlimm, weil nun
keine 100 Meter entfernt ein richtiger, öffentlicher Sportplatz ist.
Das Problem ist nur, dass ich mit den Erst- und Zweitklässlern auf
dem Weg eine sehr befahrene Straße überqueren muss, wobei mir
allerdings andere Lehrer helfen. Das Ganze ist nur ziemlich
zeitaufwändig, weswegen ich zuerst erste und zweite Klasse zusammen
unterrichten sollte. 2 Wochen hielt ich es durch, 70 Kinder, die kaum
bis gar kein Englisch sprechen, zu unterrichten, dann musste ich
einsehen, dass es so keinen Sinn macht. Ich nehme jetzt nur noch eine
Klasse zur Zeit, was aber zur Folge hat, dass ich die andere Klasse
an dem Tag nicht mehr unterrichten kann, weil ich nicht so viel Zeit
zur Verfügung hab.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Eine andere Änderung ist, dass wir
dank der Let's Share-Organisation zwei gespendete Laptops für
Computerunterricht zur Verfügung haben, wodurch wir strukturierter,
zuverlässiger und weniger zeitaufwändig vorgehen können – kurz:
Der Computerunterricht macht endlich Sinn. Die Fünftklässler, die
mit einer Ausnahme noch nie irgendwie mit einem Computer zu tun
hatten, haben inzwischen gelernt, mit der Maus umzugehen und langsam
zu tippen, was ein sehr großer Fortschritt ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
An der German Secondary School (die
jetzt Victorian High School heißt, weil der alte Name irgendwie
unzulässig war), also der anderen Schule, an der ich arbeite, habe
ich mit Lorenz, Elias und Jakob einen schönen Garten gebaut: Zwei
gemauerte Hochbeete und eine ebenfalls gemauerte Abgrenzung, die das
Beet in zwei Teile unterteilt. Uns war sehr wichtig, dass der Garten
gut aussieht und dauerhafte Elemente (die Ziegel) hat, damit das
Interesse der Schüler für das Projekt geweckt wird. Unsere Vision
ist, dass in wenigen Monaten regelmäßige Abende stattfinden können,
an denen Schüler, die am Garten mitgearbeitet haben, zusammen ernten
und sich dann ein schönes Essen machen – am besten noch etwas
Deutsches, was es hier sonst nicht so häufig gibt. Bis jetzt
allerding ist das Ergebnis enttäuschend: Nachdem wir zunüchst nur
Kürbisse und Bohnen gepflanzt hatten, übertrugen wir die
Verantwortung auf die Schüler, wir hielten uns ganz raus. Seitdem
ist nichts mehr passiert, es wurde nichts Neues gepflanzt, das was
schon da war, wurde nicht gegossen und ist vertrocknet. Wir geben die
Hoffnung aber nicht auf und sind zuversichtlich, dass wir bei einem
zweiten Anlauf, bei dem wir mehr für das Projekt werben, gute
Fortschritte machen werden.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-59576838853151415332013-02-06T08:38:00.001-08:002013-02-06T08:50:44.077-08:00Arbeit im JanuarDas Büro des Schulleiters der German Secondary School befand sich die letzten Jahre nicht in der Schule, sondern in einer Kirche, die einige hundert Meter entfernt ist und der Schule den Raum kostenlos zur Verfügung stellt. Allerdings ist es natürlich ein großer Zeitaufwand für Schüler und Lehrer, sich immer auf diesen weiten Weg zu machen, wenn etwas zu besprechen ist. Oft kamen auch Leute zur Schule und fragten, wo das Büro ist, sodass man ihnen erst den Weg dorthin beschreiben musste.<br />
Im Keller der Schule waren ungenutzte und noch nicht ausgebaute Räume, sodass Lorenz die Idee hatte, diesen Raum fertig zu machen und endlich das Büro in die Schule zu holen. So arbeiteten wir den ganzen Januar daran und mit Hilfe von ein paar ugandischen Arbeitern, die die Aufgaben, die wir nicht erfüllen konnten, übernahmen, schafften wir es, am letzten Ferientag, dem 4. Februar das Büro fertigzustellen. Seitdem wird er vom Schulleiter genutzt. <br />
Raum vorher:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-ZoQM1yNEukHXWztnzlxqO_NWRaVPzM_m_Ofg9zI9kzW_M92qXzOIyyNOZGE8qiy6GFXV25DW9o9jFt4SlyQhXiy9l389YojSIurssHHr6tx4qR1M-WgkONzf0ZA9FpvOcPH7v8zg-Yg/s1600/CIMG2463.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-ZoQM1yNEukHXWztnzlxqO_NWRaVPzM_m_Ofg9zI9kzW_M92qXzOIyyNOZGE8qiy6GFXV25DW9o9jFt4SlyQhXiy9l389YojSIurssHHr6tx4qR1M-WgkONzf0ZA9FpvOcPH7v8zg-Yg/s640/CIMG2463.JPG" width="640" /></a></div>
<br />
Raum nachher:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzaGlIQslof-VbITTP2y6NJsdZbrrJy_kbGRUveG6_YMf_s1rMobs7Et-E5q7fzCHL3HQpTcTrR1M4Az2YCdX8ZFQgWreyR2k-v26GxucxByZ7gEdrJn6u57HRNQ4CrXSIerM_w9wgmnU/s1600/CIMG2611.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzaGlIQslof-VbITTP2y6NJsdZbrrJy_kbGRUveG6_YMf_s1rMobs7Et-E5q7fzCHL3HQpTcTrR1M4Az2YCdX8ZFQgWreyR2k-v26GxucxByZ7gEdrJn6u57HRNQ4CrXSIerM_w9wgmnU/s640/CIMG2611.JPG" width="640" /></a></div>
<br />Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-75214203519086268602013-01-27T07:50:00.001-08:002013-01-27T07:50:15.792-08:00Malaria
<div style="margin-bottom: 0in;">
Vor ungefähr zwei Wochen hatte ich
Malaria. Ich war schon ziemlich krank, aber so gefährlich, wie
einige vielleicht denken mögen, war es nicht.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als ich eines Tages knapp unter 40°
Fieber hatte, ging ich schon mit der Vermutung, dass ich Malaria
habe, ins Krankenhaus. Es ging mir ziemlich schlecht, ich war sehr
schwach und mir war ziemlich schwindelig. Nachdem man meine Vermutung
bestätigt hatte, gab man mir drei Infusionen und ließ mich im
Krankenhaus übernachten. Es war anders als in einem deutschen
Krankenhaus: Der Arzt hatte große Schwierigkeiten, die Nadel für
die Infusion vernünftig in meinen Arm zu setzen, der brauchte drei
Versuche. Als ich nach Wasser fragte, gab es keins und die
Krankenschwester musste erst welches aus einem Supermarkt, der in der
Nähe des Krankenhauses ist, kaufen gehen. Zunächst fühlte ich mich
also sehr unwohl, aber mir fiel auch auf, dass viele Vorurteile, die
man in Deutschland über afrikanische Krankenhäuser hört, nicht
zutreffen: Alle waren sehr um Hygiene besorgt, alles war sehr sauber.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man mir eine unsaubere Spritze oder so
etwas gegeben hat, schätze ich etwa genauso hoch ein, wie die, dass
mir so etwas in Deutschland passiert wäre.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Die Behandlung funktionierte sehr gut,
schon nach einer halben Stunde ging es mir deutlich besser und als
ich am nächsten Tag das Krankenhaus verließ, ging es mir,
verglichen mit dem Zustand, in dem ich kam, gut. Eine Woche lang
fühlte ich mich dann schwach, hatte leichte Kopf- und
Gliederschmerzen, aber das war alles nicht besonders schlimm, mein
größtes Problem war Langeweile, denn durch meine Schwäche fühlte
ich mich nicht fähig irgendetwas zu machen, nicht einmal zu lesen.
Meine Gastfamilie kümmerte sich aber sehr gut um mich und auch
einige andere Freiwillige kamen und besuchten mich.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Nur einen Tag ging es mir noch einmal
schlechter: Am Mittag stieg das Fieber wieder auf knapp unter 40°,
ich hatte Fieberträume, schlief aber nicht wirklich und ab und zu
merkte ich, wie ich mit mir selbst redete oder Leuten, die gar nicht
anwesend waren. Das war der negative Höhepunkt der Krankheit, der am
Abend nachließ, sodass ich einschlafen konnte und als ich in der
Nacht erwachte, fühlte ich mich wieder einigermaßen gut.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Zwar habe ich teilweise wirklich unter
dieser Krankheit gelitten, aber trotzdem finde ich im Nachhinein,
dass es eine wirklich interessante Erfahrung war. Allerdings muss ich
diese Erfahrung nicht unbedingt nochmal machen.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-49690444907614068742013-01-20T12:45:00.000-08:002013-01-20T12:45:46.251-08:00Kurioses
<div style="margin-bottom: 0in;">
In meiner Zeit in Uganda habe ich auch
einiges Kurioses erlebt, darunter zum Beispiel Folgendes:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
1. In ganz Ostafrika haben
Weltwärts-Freiwillige dieses Jahr Probleme, ihr Visum zu bekommen.
Normalerweise bekommt man es ohne große Probleme wenige Wochen nach
der Einreise. Weil anscheinend die Absprachen, die Weltwärts mit den
Leuten hier trifft, nicht besonders gut sind, hat dieses Jahr
monatelang kein Freiwilliger in Ostafrika sein Visum bekommen. Im
Dezember bekam dann ich, nur ich, mein Visum und war damit für einen
Monat der einzige Freiwillige in Ostafrika, der ein Visum hatte.
Warum wusste keiner, vermutlich wurde ich einfach zufällig
ausgewählt. Die anderen Freiwilligen, mit denen ich hier bin,
bekamen ihr Visum aber letzte Woche, also gibt es keine Probleme
mehr.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
2. Im Oktober waren wir im Stadion und
sahen uns das Länderspiel Uganda-Sambia an. Am nächsten Tag
entdeckte Saskia, eine andere Freiwillige, zufällig ein Foto von uns
beiden in der Red Pepper, einer Bild-ähnlichen Boulevard-Zeitung,
auf dem wir gerade essen. Darunter ist die zu lesen: “Cheering on
an empty stomach is not fun! This couple loaded on Chapatis before
the game started.“</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
3. Irgendwann im Dezember kam ein Musiker
zu mir und fragte Elias und mich, ob es für uns in Ordnung wäre,
wenn wir kurz in seinem Musik-Video mitspielen könnten. Nachdem wir
zugesagt hatten, nickten wir vor der Kamera ein wenig mit unseren
Köpfen, während der Musiker Ausschnitte seines Songs „That's
right“ rappte. Im Internet habe ich das Video aber leider noch
nicht gefunden..</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
4. Unglaublich war, was ich sah, als ich
meine Schuhe reparieren lassen wollte: Als ich in den kleinen Laden
eines Schusters ging, sah ich, das an der Wand nichts hing außer
einer Seite der Lübecker Nachrichten, der Zeitung die meine Eltern
abonieren. Ich kann gar nicht glauben, wie diese Zeitung sich hierher
verirrt hat und dabei auch noch so heil geblieben ist.. Fragen, wie
diese Zeitung da hinkam, konnte ich leider nicht, weil der Schuster
nicht da war und ich woanders hinging.
</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-18022295041985228002013-01-14T04:50:00.001-08:002013-01-14T04:50:32.051-08:00"Thank you for learning our language"
<div style="margin-bottom: 0in;">
Stellt euch mal vor, ein Türke, der
nur zehn, zwölf Wörter Deutsch spricht, kommt in ein Geschäft und
will etwas kaufen. Er verständigt sich mit der Verkäuferin auf
Englisch und zum Schluss verabschiedet er sich mit seinem gebrochenen
Deutsch. Die Frau ist begeistert, dass er sich die Mühe gibt, ein
bisschen von der Landessprache zu lernen und sagt dem Türken: "Thank
you for learning our language!"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
So eine Situation wäre in Deutschland
undenkbar. Es schon unwahrscheinlich, dass die Verkäuferin Englisch
spräche. In Deutschland erwartet man, dass Deutsch gesprochen wird.
Man würde dem Türken mit Unverständnis begegnen, sich über seine
Ignoranz empören und von ihm erwarten, sofort Deutsch zu lernen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Jeder Türke in Deutschland spricht
besser Deutsch als ich Luganda, der Sprache, die hier in Entebbe
gesprochen wird. Mir begegnet niemand mit Unverständnis, niemand
empört sich über mich, wenn ich Englisch spreche und keiner
erwartet, dass ich Luganda lerne. Wenn ich ab und zu nach einem
kurzen Gespräch auf Englisch mich beispielsweise mit den
lugandischen Worten "siba bulungi" (Einen schönen Tag
noch) verabschiede, ist die Reaktion immer ähnlich: Die Leute freuen
sich sehr, dass ein Fremder ein paar Wörter der Landessprache kann
und auch wenn es fast nichts ist, was ich hervorgebracht habe,
bedanken sie sich für meine Mühe und nicht selten habe ich schon
gehört: "Thank you for learning our language!"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br />
</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-36338531576151771412013-01-01T06:14:00.000-08:002013-01-01T06:14:18.649-08:00Im Dorf
<div style="margin-bottom: 0in;">
Frohes neues Jahr!</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Mein Silvester habe ich mit Lagerfeuer
am Strand verbracht, aber davon gibt es nicht viel zu erzählen. Ich
möchte lieber von meinen Tagen vor Sylvester berichten:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
John Chombo und sein Bruder Dennis,
beide Lehrer der Hilgard Primary School, hatten mich, bevor das
Schuljahr zuende ging, eingeladen, sie in ihrem Heimatdorf besuchen
zu kommen. Nachdem wir uns telefonisch noch einmal abgesprochen
hatten, bin ich am 27. Dezember in die Stadt Tororo, die im äußersten
Osten Ugandas liegt, gefahren. Als ich ankam, holte John mich ab und
wir gingen gemeinsam ins 5 km entfernte Dorf, dessen schwierigen
Namen ich leider vergessen habe. Schon auf dem Hinweg konnte ich die
Stille genießen, die ich, als Bewohner des schönen Dorfes Karlshof,
so sehr vermisst habe: Keine Motorgeräusche, kein Geschrei, keine
Menschen!</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als ich ankam, begrüßte mich die
große Familie, die zur Weihnachtszeit wieder ins Heimatdorf gekommen
war, herzlich; man freute sich über meinen Besuch und ich freute
mich über die freundliche Aufnahme. Dann gab es Mittagessen und ich
erfuhr, wie meine Mahlzeiten die nächsten Tage aussehen würden:
Zusammen mit den Männern saß ich an einem Tisch, die Frauen setzten
sich, nachdem sie uns bedient hatten, auf eine Matte auf dem Boden
und aßen dort. Gegessen wurde mit den Händen und meine Ungeübtheit
darin war für alle, auch für mich, unterhaltsam. Es war eine schöne
Erfahrung mit den Fingern zu essen, es fühlt sich gut und natürlich
an und es spricht wirklich nichts dagegen. Ich kann allen nur
empfehlen, auch mal, wenn die Konsistenz der Mahlzeit es erlaubt, das
Besteck wegzulassen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Den Rest des Tages zeigte mir John das
Dorf, in dem er irgendwie jeden Tante, Onkel, Vater, Mutter, Bruder,
Schwester, Tochter oder Sohn nennt, entweder weil es wirklich eine
verwandschaftliche Beziehung gibt oder weil sie so gut befreundet
sind. Wie jeden Tag wurde es dann um 7 dunkel und wir unterhielten
uns noch bei Kerzenschein, denn Strom gab es nicht (das gilt nicht
für das ganze Dorf, die Häuser der Wohlhabenderen sind versorgt).
Als es spät wurde, gingen wir zeigte John mir, bevor wir schlafen
gingen, sein Haus: Es war eigentlich nur eine, Mauer, mit der ein
Rechteck gezogen wurde und auf die man ein Wellblechdach gesetzt
hatte. Es war sehr klein, etwa so groß wie ein Klassenraum in
Deutschland, und es war in drei Räume aufgeteilt, die aber ohne
Türen miteinander verbunden waren. Einer dieser Räume, ausgefüllt
mit einem Bett, wurde mir als Schlafraum zur Verfügung gestellt.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als ich am nächsten Tag spät
erwachte, hatte man mir schon Wasser zum Waschen vom Brunnen geholt,
denn Leitungswasser gab es auch nicht.Nach meinem späten Frühstück,
das aus Kaffee und selbstgemachtem Popcorn bestand, setzte ich mich
mit Dennis raus, unterhielt mich und genoss die Stille. Auf dem Weg,
der am Haus vorbeiführte, sah ich einen Mann gemächlich schlendern.
Keine Eile! Den bestimmten, schnellen Schritt, den man in Städten
immer so rücksichtslos aufs Ziel zustreben sieht, sucht man hier
vergebens. In Karlshof, wie in dem ugandischen Dorf, dessen ich
vergaß, hat man Zeit und Ruhe.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Später gingen wir zur Kirche und
hörten uns dort eine Vorlesung eines Professors, einer der vielen
"Onkel" Johns, an und verbrachten danach den Abend im
Gespräch mit ihm.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Am dritten Tag stand eine Hochzeit an,
deren Feierlichkeiten von morgens bis in die Nacht gingen. Man hatte
einen Generator organisiert, sodass wir Musik und Licht hatten, es
gab ein Festessen, das auch mit den Händen gegessen wurde, es wurden
viele Reden gehalten, die ich leider nicht verstand, weil sie in der
Sprache, die man in Tororo spricht, waren (manchmal übersetzte man
extra für mich) und es wurde viel getanzt. Man freute sich über
meine Anwesenheit und bedankte sich für das damit gezeigte Interesse
Deutschlands und Europas an Uganda, denn Weiße seien sonst nie an
diesem Ort.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Am frühen Nachmittag des vierten Tages
fuhr ich wieder zurück. Es war das erste Mal, dass ich alleine in
Uganda verreist war und ich hatte eine schöne und vor Allem
interessante Zeit, aber ich war auch froh, bald wieder in Entebbe zu
sein und meine Erfahrungen mit meinen Freunden hier zu teilen.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-46931943567626214112012-12-26T08:19:00.001-08:002012-12-26T09:07:40.643-08:00Weihnachten<br />
<div style="margin-bottom: 0in;">
Frohe Weihnachten!</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich hoffe, ihr alle hattet schöne,
besinnliche Tage in guter Gesellschaft und natürlich auch tolle
Geschenke! Wie ihr es euch wohl schon denkt, verbrachte ich meine
Tage ganz anders als sonst, aber sie waren trotzdem schön,
besinnlich und in guter Gesellschaft:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
In Uganda wird Heiligabend nicht
gefeiert, also trafen sich alle Freiwillige des Schulvereins (wir
sind etwa 15 hier in Entebbe) zu einer kleinen deutschen
Weihnachtsfeier. Wir hatten deutsches Essen (das erste Mal
Vollkornbrot, Nutella, Pfannkuchen seit Monaten!), machten Julklapp
(ich habe einen Gutschein über 10 Rolex, also das Essen, das ich in
einem früheren Eintrag beschrieb, bekommen) und tranken bis spät
Glühwein, den Jakob mit einer Würzmischung, die er aus Deutschland
bekommen hat, zubereiten konnte. Es war ein sehr schöner
Heiligabend, einer, den ich bestimmt nicht vergessen werde.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Am ersten Weihnachtsfeiertag beginnt
das Fest auch für die Ugander, also machten wir, meine Gastfamilie
und ich, uns auf und trafen uns bei der Mutter meinen Gastvaters mit
den Familien seiner Brüder und Schwestern. Es ist hier nicht Brauch,
Geschenke zu geben, es geht nur darum, eine schöne Zeit mit der
Familie zu haben und dabei viel und gut zu essen. </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgB_OY52YwA42-gKOKGFdh-wf52_uqRaiUgtOpfXoUF1eVKDZf3MgOvHs3u-aR2oRrE8xPjCbG6OxvhMnXI2gvKIiOYZGu3mxe_AQT-_B_G3kYleC31-i6C3_uAS66vOPyEXyY-W-bjal0/s1600/RIMG0621.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgB_OY52YwA42-gKOKGFdh-wf52_uqRaiUgtOpfXoUF1eVKDZf3MgOvHs3u-aR2oRrE8xPjCbG6OxvhMnXI2gvKIiOYZGu3mxe_AQT-_B_G3kYleC31-i6C3_uAS66vOPyEXyY-W-bjal0/s640/RIMG0621.JPG" width="640" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Auf dem Bild kann
man unser Buffet mit folgendem Essen (von rechts nach links) sehen:
Frittierte Kartoffeln (in der Alufolie), irgendein Fleischkram für
den ich mich natürlich nicht interessiert habe (im Topf), Chapatis,
Reis, Salat aus Kohl und Mohrrüben, Salat aus Tomaten und Zwiebeln,
Wassermelone, Erdnusssauce (im Topf), Reis und Kochbananen (in den
Bananenblättern eingewickelt). Es war sehr gut, sehr lecker und sehr
viel. Nach dem Essen ging ich mit Teresa, einer anderen
Freiwilligen, dessen Familie auch eingeladen war, und mit den einigen
Kindern zur Küste des Viktoriasees, die nicht weit
entfernt ist – Weihnachten am Strand! Recht bald kam ein Boot und
der Mann, der es fuhr, fragte uns, ob er uns für umgerechnet 2 Euro
ein bisschen auf dem See rumfahren soll. Natürlich stimmten wir zu
und so fuhren wir auf eine kleine Insel, genossen dort kurz die
Aussicht und fuhren zurück.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxdfkhuUH5ZHJnVSQcmK9skfzDl7ljFonx70ZpXt3IFCitaUF7O1LIB1YplBURgpoxCBysnv9Z4yJynnO_oooW4oB28ukNp7NJPM1jjnQ2KHyT_7n6vMbwMKQLItHPy_o9YvQizj2s-uE/s1600/RIMG0643.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxdfkhuUH5ZHJnVSQcmK9skfzDl7ljFonx70ZpXt3IFCitaUF7O1LIB1YplBURgpoxCBysnv9Z4yJynnO_oooW4oB28ukNp7NJPM1jjnQ2KHyT_7n6vMbwMKQLItHPy_o9YvQizj2s-uE/s640/RIMG0643.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als wir wieder zurück waren, gabe es
noch einmal Essen und als es dunkel war, fuhren wir nach Hause und
fingen an "A Christmas Carol" zu gucken, aber weil die CD
zerkratzt war, ging der Film nach der Hälfte aus und wir gingen
schlafen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br /></div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-778685936763354832012-12-19T11:00:00.001-08:002012-12-19T11:00:47.468-08:00Projekte im Dezember
<div style="margin-bottom: 0in;">
Nachdem wir aus unserem Urlaub in Mbale
zurückgekehrt waren, erwartete uns trotz der Schulferien jede Menge
Arbeit.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Valentin, ein anderer Freiwilliger,
hatte ein einwöchiges Ferienlager für Grundschüler organisiert,
auf dem die anderen Freiwilligen Betreuer waren. So bastelten,
spielten und sangen wir mit den Kindern und zum Abschluss machten wir
sogar eine Schatzsuche. Was uns besonders gefreut hat, ist, dass wir
am Ende von vielen Teilnehmern kleine Briefe bekommen haben, in denen
sie sich für die schöne Woche bedankten.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Bald darauf fingen wir an, eine
Grundschule in Entebbe, die Early Learning School, farbig zu
gestalten. Zusammen mit einigen Schülern malten wir Tiere, eine
Windrose, eine Uhr usw. in die Klassenräume.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Dank des Materialgeldes, das Weltwärts
mir zur Verfügung stellt, konnte ich meine Schule, die Hilgard
Primary School, ans Elektrizitätsnetz anschließen lassen, sodass
wir nun dort Strom haben, was vorher nicht der Fall war. Obwohl das
nicht viel Arbeit, sondern nur etwas organisatorischer Aufwand für
mich war, sind mein Schulleiter und der Director of Studies so
dankbar, dass sie ein Bild von mir im Lehrerzimmer aufhängen wollen
– ich hoffe, dass das nur ein Scherz von ihnen war.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
An der German Secondary School gibt es
auch einiges an Arbeit: Ich grabe, um beim Garten-Projekt zu helfen,
und ich helfe Lorenz, einem anderen Freiwilligen, einen Raum zu
verputzen und nutzbar zu machen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Im Augenblick habe ich sehr wenig
Freizeit, aber die Arbeit, bei der man sieht, wie man voran kommt,
und die Spaß macht, füllt mich mit Zufriedenheit.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-31814994841356081352012-12-07T13:01:00.002-08:002012-12-07T13:01:53.729-08:00Tag 4: Im Regenwald
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als wir morgens die Hütte verließen,
waren wir schon umgeben von dichten Regenwald und in den Wipfeln über
uns kletterten Affen. Nachdem wir uns Proviant gekauft hatten,
wanderten wir ohne Führer durch den Regenwald und hatten sehr viel
Spaß. Da waren Wurzeln, die meterhoch aus dem Boden ragten, da waren
Äste in unglaublichen Formen und da waren Bäume, die undglaublich
hochwaren. Geruch und Geräuschkulisse verstärkten den Eindruck
eines Natur-Abenteuers nur immer mehr. Viele Stunde wanderten wir
durch den Regenwald und genossen ihr, bevor wir am Nachmittag ein
Auto zurück nach Entebbe nahmen, wo wir noch vor Einbruch der
Dunkelheit wieder zuhause waren.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Das Foto gibt unser Abenteuer-Gefühl
wo recht gut wieder. Das im Hintergrund sind übrigens keine Bäume
sondern die Wurzeln eines riesigen Baumes.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiz9ayuDJH613zfbqC6xME_6s1-O1WvW9Jbp7Hktof_b6zf2m6yk0FH9mWrVWZCdO5_uJh_-uesz1vsUapJVRurL6hJJ9vCHmbIRbyfvmhq2dIx10iMNgD4GZFPnzKycthfQIT-oY7K80A/s1600/CIMG2321.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiz9ayuDJH613zfbqC6xME_6s1-O1WvW9Jbp7Hktof_b6zf2m6yk0FH9mWrVWZCdO5_uJh_-uesz1vsUapJVRurL6hJJ9vCHmbIRbyfvmhq2dIx10iMNgD4GZFPnzKycthfQIT-oY7K80A/s640/CIMG2321.JPG" width="640" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-70421072203365425212012-12-06T13:24:00.000-08:002012-12-06T13:24:50.421-08:00Tag 3: 100 Meter Wasserfall<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEivuL6rTdWs-DYUPKsYBSIMrjRi1dlcHxwHm7S8dc-3S8Ml0wU-U6PhnN5hjs5U9wWXA7gaobo5zJVtyPSUcHtB1gEJznLS0U2KL_MfS1j0uoVo8U6116uH-V16uxJGGMxusqPPzTmtL0A/s1600/CIMG2190.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEivuL6rTdWs-DYUPKsYBSIMrjRi1dlcHxwHm7S8dc-3S8Ml0wU-U6PhnN5hjs5U9wWXA7gaobo5zJVtyPSUcHtB1gEJznLS0U2KL_MfS1j0uoVo8U6116uH-V16uxJGGMxusqPPzTmtL0A/s640/CIMG2190.JPG" width="640" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Am dritten Tag unseres Ausflugs
verließen Elias und Jakob uns schon früh und wenig später machten
Lorenz und ich uns auf den Weg zu den Sipi Falls, von denen ich
gehört habe, dass man sie, wenn man in Uganda ist, gesehen haben
<i><span style="text-decoration: none;">muss</span></i><span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">.
</span></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Als
wir nach einer etwa einstündigen Autofahrt angekommen waren,
stellten wir uns die Frage, ob wir wieder auf eigene Faust losziehen
oder diesmal einen Führer anheuern sollten. Ein Amerikaner, der
unsere Diskussion beobachtete, sagte dazu in einem abfälligen Ton:
"Überall sind diese Schwarzen, die euch anbetteln, ihr habt nur
zwei Möglichkeiten, sie los zu werden: Entweder ihr nehmt euch einen
dicken Knüppel und schlagt sie alle nieder oder ihr nehmt einen
Führer!" Obwohl dieses Argument dieser höchst unspympathischen
Person uns keineswegs überzeugte, entschieden wir uns letztendlich
dazu, doch einen Führer zu nehmen, was sich im Nachhinein als eine
gute Wahl erwies. </span></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Zuerst
wurden wir zu einem Wasserfall geführt, der etwa doppelt so hoch
war, wie der am Tag zuvor, das Spektakuläre hier war aber, dass
hinter dem Wasserfall eine etwa 15 Meter lange begehbare Höhle war,
in der man nicht nass wurde. </span></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Der
nächste Wasserfall, zu dem wir geführt wurden, war 87 Meter hoch
und das Wasser spritzte so heftig, dass man schon in einiger
Entfernung immer einen kreisförmigen Regenbogen um sich herum hatte.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Während
wir uns dann auf den Weg zum nächsten Wasserfall machten, unterhielt
ich mich mit dem Führer etwas über die Pflanzen, die uns umgaben
und er erzählte mir, dass aus dem Mais dort Bier gemacht wird.
Nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich das gerne einmal probieren
würde, sagte er, dass er in der Nähe wohne und wir dort sofort und
eins trinken können. Also wurden wir in eine Lehmhütte geführt, wo
jedem von uns ein 1-Liter-Krug dickflüssiges, warmes (fast wie
Suppe) Bier hingestellt wurde. Dazu bekamen wir leere
Konservendosen, aus denen wir tranken. Schon nach dem ersten Schluck
stellten wir fest, dass dieses Bier, das keineswegs nach einem
solchen schmeckte (aber nicht schlecht), sehr stark (mehr als 10%)
war und wir die Hütte nicht mehr nüchtern verlassen würden. Als
wir ausgetrunken hatten, wurde uns nocheinmal kräftig nachgeschenkt
und als wir dann gingen, um die letzte und schwierigste Strecke in
Angriff zu nehmen, stellten wir fest, dass der Führer uns nicht
schlecht abgefüllt hatte.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Wir
stiegen einen sehr steilen Abhang, der uns allerlei Schwierigkeiten
bereitete, hinab, sodass wir am Fuße des größten Wasserfalls, der
sich 100 Meter in die Tiefe ergießt, stehen konnten. Sofort waren
wir völlig durchnässt durch die Unmengen an Spritzwasser – etwa
15 Meter vom Wasserfall entfernt war es so, als würde man in starkem
Regen stehen. </span></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Nachdem
wir den Aufstieg, der sehr anstrengend war, geschafft hatten, gingen
wir nocheinmal zum ersten Wasserfall und badeten dort.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Anschießend
nahmen wir einen Bus und fuhren zu dem Regenwald, den wir auf der
Hinfahrt durchfahren hatten, und mieteten uns dort (es war schon
dunkel) eine Hütte mitten im Wald für eine Nacht und schliefen,
erschöpft von diesem anstrengenden, aber wunderschönen Tag, schnell
ein.</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Foto
oben: Ich vor dem ersten und kleinsten der drei Wasserfälle</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<span style="font-style: normal;"><span style="text-decoration: none;">Foto
unten: Lorenz und ich in der Hütte beim Biertrinken</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYL4xF37GkIKalRmqZnS77kehuyGsY3wnD6A688poaZeV5Zj72sBaWBtIl6Py9gZf1obkPX8DjEIL4wyClqe6WzgQXjFLcF4mCMa1KVJiSDIYhLtUrrCKCn5XbIaBEIm4H6paFmXU9IVo/s1600/CIMG2234.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYL4xF37GkIKalRmqZnS77kehuyGsY3wnD6A688poaZeV5Zj72sBaWBtIl6Py9gZf1obkPX8DjEIL4wyClqe6WzgQXjFLcF4mCMa1KVJiSDIYhLtUrrCKCn5XbIaBEIm4H6paFmXU9IVo/s640/CIMG2234.JPG" width="640" /></a></div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-63961608615040243382012-12-05T08:21:00.001-08:002012-12-05T08:21:37.853-08:00Tag 2: Per Anhalter auf den Wanale Ridge
<div style="margin-bottom: 0in;">
Unser Plan für den zweiten Tag war,
durch den Nationalpark am Wanale Ridge zu wandern. Der Eintrittspreis
für den Nationalpark war für uns aber nicht erschwinglich und so
beschlossen wir, den einzigen nicht zum Nationalpark gehörigen Teil
zu bewandern: die Straße zum Dorf Wanale. Wir ließen uns mit einem
Buddha (Motorrad-Taxi) zum Fuße des Berges fahren und dann begannen
wir zu wandern. Die Landschaft um uns war schon beim Aufstieg
unglaublich, überwältigend! Wir konnten es nicht fassen, einen
Ausblick wir hatten! Ununterbrochen schossen wir Fotos und machten
uns gegenseitig auf allerlei Faszinierendes aufmerksam. Irgendwann
kam ein LKW, der Steine hochtransportierte. Als der Fahrer anhielt
und fragte, ob wir auf der Ladefläche mitfahren wollten, zögerten
wir nicht, "ja" zu sagen. Als die Fahrt dann los ging
konnten wir es wieder nicht fassen! Die Euphorie, die wir dabei
hatten, ist unbeschreiblich – hätte ich mir vor einem Jahr es
träumen lassen können, dass ich irgendwo, mitten in Afrika auf der
Ladefläche eines LKWs einen Berg hochfahre und die schönste
Aussicht, die ich je hatte, dabei genießen kann? Als der Laster
hielt, bedankten wir uns, gingen weiter und als wenig später ein
ähnliches Fahrzeug kam, das Säcke, die wahrscheinlich mit Mehl
gefüllt waren, transportierte, hielten wir es an und fragten ob er
uns weiter mitnehmen könne. "Natürlich", sagte er und so
setzten wir uns auf die Säcke und fuhren weiter. Nachdem auch er
hielt, machten wir uns auf, den Rest des Weges zu wandern. Irgendwann
entdeckten wir einen Wasserfall in der Nähe des Weges und wir
versuchten zu ihm zu gelangen: Von vorne ging es nicht, denn dort war
der Fluss, von rechts kamen wir auch nicht ran, aber als wir es dann
von links probierten, schafften wir es, in die Senke, in die der
Wasserfall sich ergießt, zu gelangen. Sofort zogen wir uns aus und
badeten im Wasserfall. Zum dritten Mal innerhalb weniger Stunden
konnten wir nicht fassen, was geschah: Wir badeten in einem
Wasserfall in einer touristisch überhaupt nicht erschlossenen
Gegend, es war ein richtiges Abenteuer, das wir da erlebten! Danach
wanderten wir die Straße bis zum Ende, genossen noch einmal die
unglaubliche Aussicht, die weit über das Land, wahrscheinlich sogar
bis nach Kenia ging, dann nahmen wir zwei Buddhas zurück nach Mbale,
denn es war schon spät.
Als wir zurück im Hotel waren, krönten
wir mit unserem ersten Käse seit Monaten einen der beeindruckensten
Tage meines Lebens und gesättigt von den vielen Erlebnissen gingen
wir nach Sperrstunde schlafen.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhDsFMkD9joXIoVn4VKgDysqjgxDfhRAO2oZApzQNuuiNGo_CWcbVuFHpVLs89YYIzZW4yWTUW8_8R99000vckCLzTHafGZ-9tTnrMj3vTJEBuf_xzOR3iSZighGC4b6G6vERrolzlN8c/s1600/IMG_2611.JPG" imageanchor="1"><img border="0" height="426" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhDsFMkD9joXIoVn4VKgDysqjgxDfhRAO2oZApzQNuuiNGo_CWcbVuFHpVLs89YYIzZW4yWTUW8_8R99000vckCLzTHafGZ-9tTnrMj3vTJEBuf_xzOR3iSZighGC4b6G6vERrolzlN8c/s320/IMG_2611.JPG" width="640" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br /></div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-20584372002443565752012-12-04T12:43:00.001-08:002012-12-04T12:43:48.244-08:00Urlaub Tag 1: Über den Dächern von Mbale
<div style="margin-bottom: 0in;">
Dank der Ferien, die vor einer Woche
begonnen haben, hatten wir Zeit, das erste Mal richtig zu verreisen.
Lorenz, Elias, Jakob und ich machten uns also auf den Weg nach Mbale,
einer Stadt im äußersten Osten Ugandas.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Schon die Hinfahrt konnten wir
genießen: Währrend der Busfahrt hatten wir Aussicht über das weite
Land Ugandas, über Sumpflandschaft, die man bis zum Horizont
überblicken kann und die von der Sonne, die teilweise von keiner
Wolke bedeckt wird, vollkommen beschienen wird. Auch der Regenwald,
durch den die Straße (leider) verläuft, war eine vollkommen neue
Erfahrung für uns.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Angekommen in Mbale, genossen wir den
Anblick des Mount Elgon Bergmassivs, das der Stadt einen
wunderschönen Hintergrund gibt. Wir fanden ein Hotel mit zwei
Doppelbetten in einem Zimmer für umgerechnet 1,70 Euro pro Nacht!
Als wir dann noch herausfanden, dass dieses Hotel, dessen Zustand
wirklich akzeptabel war, ein begehbares Flachdach hatte, von dem man
die Stadt und ihren Hintergrund hervorragend überblicken konnte,
konnten wir unser Glück nicht fassen und wir blieben bis tief in der
Nacht auf dem Dach und genossen die Lichter der Kleinstadt und die
dunklen Berge dahinter.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als wir dann um halb 3 in der Nacht,
zufriedengestellt durch die Aussicht auf dem Dach, eine Bar, in der
der Abend ausklingen sollte, suchen wollten, kamen aber plötzlich
Polizisten an, die uns Schläge androhten, weil wir die
Ausgangssperre, von der wir natürlich nichts wussten, brachen. Als
Jakob dann auf unserem Rückweg ins Hotel noch "Gute Nacht"
auf Luganda zu den Polizisten sagte, sagte eine Frau, die anscheinend
das Sagen bei den Polizisten hatte, er solle sich seine Anmachsprüche
sparen oder sie schlage ihn zusammen.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Trotz dieser letzten Erfahrung, die im
Nachhinein aber auch interessant war, hatten wir einen wunderschönen
Tag und wir freuten uns schon auf den nächsten Morgen und die
nächsten Erlebnisse, die er bringen sollte. Auf dem Foto sind wir Vier auf dem
Flachdach zu sehen, die Stadt und ein Berg, der Wanale Ridge, sind im
Hintergrund.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilBASympass-3HbtNeo3YOHVPvtEYVas8FZHVDckIa7bCNcR-_LF6MdhbF2x30ErJfuBF0iidAEqFREzV4xulH1Fc_c3NPnvRAYL1AtSsTrbjQ6mo1Dlh941m6PXGcPwPLfYdpXK9lDuw/s1600/%25C3%259Cber+den+D%25C3%25A4chern+von+Mbale.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="297" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilBASympass-3HbtNeo3YOHVPvtEYVas8FZHVDckIa7bCNcR-_LF6MdhbF2x30ErJfuBF0iidAEqFREzV4xulH1Fc_c3NPnvRAYL1AtSsTrbjQ6mo1Dlh941m6PXGcPwPLfYdpXK9lDuw/s640/%25C3%259Cber+den+D%25C3%25A4chern+von+Mbale.jpg" width="640" /></a></div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-31884832789558624802012-11-28T03:51:00.002-08:002012-11-28T03:52:19.718-08:00Independence Day<div style="margin-bottom: 0in;">
Am 9. Oktober haben wir Ugandas
50-jährige Unabhängigkeit von Großbritannien gefeiert. Eine Kirche
hatte eine große Veranstaltung in Entebbe organisiert, auf der es
Reden, Gesang, Sport (Boxen) und eine Vorstellung der traditionellen
Tänze und der traditionellen Kleidung vieler ugandischer Stämme zu
sehen gab. Wir Freiwillige wurden eingeladen mit dem Buganda-Stamm
auf die Bühne zu gehen, was für alle Beteiligten und für die
Zuschauer sehr unterhaltsam war – selbst das Fernsehen hat uns in
einem Bericht erwähnt!<br />
Auf dem Foto sind Lorenz und ich mit
einigen Frauen des Baganda-Stammes zu sehen:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiR6eaj2jBDiCDZV8jBcE6av4ebDyImrNcKmR0T3vRKbaxwNWJO7EkxV1DKLXHKQYaKla3DgcZydXgAljQL02aPPcXfzc-vqbQJ7dHCjakVx_KIhOL1uqt2Tz4AHLp1O4NnxstWS4fPl6o/s1600/CIMG1638.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiR6eaj2jBDiCDZV8jBcE6av4ebDyImrNcKmR0T3vRKbaxwNWJO7EkxV1DKLXHKQYaKla3DgcZydXgAljQL02aPPcXfzc-vqbQJ7dHCjakVx_KIhOL1uqt2Tz4AHLp1O4NnxstWS4fPl6o/s640/CIMG1638.JPG" width="640" /></a></div>
</div>
<span id="goog_1328900404"></span><span id="goog_1328900405"></span>Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-4946357305878736722012-11-26T19:27:00.005-08:002012-11-26T19:27:44.832-08:00Der Koch
<div style="margin-bottom: 0in;">
Es gibt hier an den Straßen viele
Stände, die irgendwelche Snacks anbieten, die alle sehr lecker (und
mindestens genauso ungesund) sind. Hier ein paar Beispiele:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Chapati: Frittierter Teig, der aus
Mehl, Wasser und meistens Mohrrüben und/ oder Zwiebeln besteht und
in Pfannkuchenform ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Rolex: Chapati, in den zwei gebratene
Eier mit Tomaten und manchmal Paprika eingerollt sind.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Mandazi: Frittierte Teigbällchen aus
Mehl, Wasser, Zucker und Zitrone oder Orange.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Samosa: Frittierte Teigtaschen mit
Erbsen, Mais, Reis oder Fleisch gefüllt.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Gestern Abend, als ich mir einen Samosa
(einen Vegetarischen natürlich) gekauft habe, habe ich den Verkäufer
gefragt, ob er mir mal zeigen könnte, wie das geht. In Deutschland
wäre das undenkbar, das wäre etwa so, als ob ich in einen
Dönerladen gehe, in dem ich noch nie war, und frage, ob ich auch mal
kurz Döner machen kann. Aber hier sind die Leute viel offener,
deswegen habe ich gefragt und deswegen hat er auch "Ja"
gesagt und wir haben auch sofort angefangen. Es hat Spaß gemacht und
auch für die Leute, die vorbeigegangen sind, war es unterhaltsam,
mich so ungeschickt Essen machen zu sehen. Sowieso war ich eine
kleine Attraktion, denn bestimmt hat man Weiße hier bis jetzt nur
Essen kaufen sehen und nie, wie einer Samosa macht. Ab und zu kamen
Leute und sagten mir lachend, dass ich das gut mache oder dass ich
ein "Gentleman" bin. Zum Schluss hat mir der Verkäufer
noch Samosas und Mandazi geschenkt und wir haben abgemacht, dass ich
das nächste Mal Rolex mache.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-81179231153028757162012-11-26T19:26:00.001-08:002012-11-26T19:26:33.192-08:00Ferien
<div style="margin-bottom: 0in;">
Gestern war ich auf der
Abschiedsveranstaltung meiner Schule, der Hilgard Primary School.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Alle Lehrer, Schüler und Eltern sind
gekommen, um das Ende des Schuljahres zu feiern. Zuerst sind wir mit
Marschmusik durch Kitooro, einen Stadtteil von Entebbe, marschiert,
dann haben wir Reden gehört, Gesang und Tänze der Schüler
angesehen, gegessen und zum Schluss haben alle Schüler ihre
Zeugnisse bekommen.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Jetzt sind Ferien, die bis zum 4.
Februar gehen. Auch wenn ich neben der Schule noch einige andere
Aufgaben habe, finde ich bestimmt bald Zeit, etwas rumzureisen und
mehr von Uganda zu sehen.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-80229873084478728912012-11-24T01:18:00.002-08:002012-11-24T01:18:33.513-08:00Ein letztes Mal verrechnet..
<div style="margin-bottom: 0in;">
Bevor ich am Mittwoch die fertig
gedruckten Jahrbücher aus Kampala holen wollte, rief ich lieber
nochmal bei dem Copyshop an und fragte, ob die Bücher denn schon
fertig seien. "Nein", war die Antwort, ich solle sie doch
am Donnerstag abholen, was auch in Ordnung ist, denn es ist ja eine
Menge Arbeit so viele Hefte zu drucken und zu binden.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Nachdem ich angerufen hatte, hatte man
meine Nummer und so bekam ich einige Stunden später einen Anruf, bei
dem ich die inzwischen üblich gewordene Geschichte zu hören: "Wir
haben uns verrechnet.. Es wird um einiges teurer.."</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Also fuhr ich am Donnerstag nach
Kampala, um mir anzuhören, was man mir genau zu sagen hatte, diesmal
fest entschlossen, mein Recht auf den abgemachten Preis
durchzusetzen. Der Mann, mit dem ich dann das Gespräch führte, war
sehr freundlich, erklärte mir die Situation, dass sein Kollege, der
mir das Angebot gemacht hatte, bei seiner Berechnung den Toner für
das Drucken vergessen hatte. So würde sein Geschäft einen Verlust
von einer halben Million Schilling machen und er schlug mir vor,
davon wenigstens noch die Hälfte zu übernehmen. Ich bin mir sicher,
dass dieser Mann nicht log. Also tat es mir auch ehrlich leid, aber
als ich sagte, dass ich auch nicht mehr Geld zur Verfügung habe,
brachte man mir Verständnis entgegen und so bekam ich noch am selben
Tag alle Jahrbücher zum abgemachten Preis.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Seit gestern verkaufe ich die Bücher
und einige werden auch nach Deutschland geschickt. Falls jemand von
euch eins kaufen will, kann er sich gerne bei mir melden.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br />
</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-90419183991882389572012-11-20T12:19:00.000-08:002012-11-20T12:19:08.002-08:00Verrechnet
<div style="margin-bottom: 0in;">
Vorweg: Wenn ich hier in meinem Blog
eine Situation beschreibe, habe ich immer die Befürchtung, dass sie
als "für ugandische Verhältnisse normal" gewertet wird.
Ich will also keinen Anlass für Vorurteile wie zum Beispiel "Ugander
sind unzuverlässig" geben. Ich möchte nur eine Geschichte
erzählen und mit diesem Vorwort verhindern, dass man beim Lesen
denkt, dass Beschriebenes repräsentativ für ugandische Verhältnisse
ist:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich kam gestern zur German Secondary
School und ging in Roberts Büro. Robert ist mein Gastvater und der
Schulleiter der Schule.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Eins ist schon gedruckt! Der Rest
kommt morgen!" - Ich legte ihm das erste Exemplar des Jahrbuchs
hin. Er blätterte es durch und ich sah, wie beeindruckt er war. Als
er sein Lob dann auch aussprach, war ich zufrieden und stolz auf das
gelungene Ergebnis der Arbeit der letzten Wochen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Dann klingelte mein Handy:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Hallo?"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Hallo? Sind Sie noch in Kampala?"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Nein. Ich bin jetzt in Entebbe.
Was gibt's denn?"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Es tut mir leid. Ich hab mich
verrechnet."</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Verrechnet? Was heißt das?"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Es wird teurer als gedacht."</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Teurer? Wie viel?"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Es würde jetzt 2,6 Millionen
Schilling kosten." (1 Euro sind etwa 3000 Uganda-Schilling)</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Ich sagte doch 1,8 ist schon über
dem Limit!"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Aber dann können wir nicht
drucken."</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Dann werden wir nicht drucken."</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Aufgelegt. Ich setzte mich hin und
steckte das fertige Jahrbuch wieder ein. Ich hatte inzwischen 3 ganze
Tage in Kampala verschwendet, ich hatte den Druckauftrag an 5
verschiedene Copyshops gegeben und alle hatten mich später angerufen
und doch abgesagt. So zufrieden ich vor dem Anruf über das Ergebnis
war, so mutlos war ich danach.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Und jetzt?", fragte ich
Robert.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Jetzt musst du nochmal nach
Kampala.."
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br />
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Also war ich heute wieder Kampala. Zuerst
bin ich zu dem Copyshop von gestern gegangen, hab mir das Geld
zurückgeben lassen und dann habe ich mich auf die inzwischen übliche
Suche nach guten Angeboten gemacht, die immer etwa so aussieht:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich gehe zu einem Laden und frage:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Drucken sie Zeitschriften?"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Ja."</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Ok. Ich bin von der German
Secondary School in Entebbe. Wir wollen unser Jahrbuch drucken
lassen, es hat 64 farbige Seiten und wir wollen 150 Hefte. Das
Problem ist aber, dass wir über Spenden aus Deutschland finanziert
werden und uns nur 1,5 Millionen Schilling zur Verfügung stehen. Ist
es irgendwie möglich so viele Bücher diesen Betrag zu drucken?"</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Dann wird im Durchschnitt etwa eine
Viertelstunde gerechnet und danach wird mir ein Angebot gemacht. Und
normalerweise muss ich das Angebot dann ablehnen, weil es zu teuer
ist.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Aber auch heute fand ich jemanden, der
bereit war, für einen akzeptablen Preis zu drucken. Diesmal habe ich
ihm nicht meine Handynummer gegeben, heute wird mir also niemand
mehr absagen. So kann ich bis morgen Abend, wenn ich komme um die
Hefte zu holen, hoffen, dass es diesmal klappt.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br />
</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-34588583761470379242012-11-17T07:44:00.002-08:002012-11-17T07:44:59.499-08:00Sportunterricht
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich komme an der Schule an und meine
Schüler, etwa 30 Erstklässler, erwarten mich schon.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich frage: "Are you ready?"
und als Antwort schreien mir alle gleichzeitig ein aufgeregtes
"Yeah!" zu.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Then let's go!", sage ich
und wir gehen zum Vorhof der Schule, den wir als Sportplatz benutzen.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Make a circle. Let's warm up,
guys." Auf der einen Seite fangen die Schüler an, einen Kreis
zu bilden, bis jetzt ist es aber noch eine gerade Linie. Links und
rechts von mir unterhalten sich Schüler und bewegen sich gar nicht.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Come on, make a circle!" Die
Linie verformt sich langsam zu einem Halbkreis, Viele haben mich
immernoch nicht gehört.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"I'm waiting.." Nichts mehr,
keine Reaktion. Etwa die Hälfte der Schüler steht bereit zum
Unterricht, der Rest albert rum und scheint schon vergessen zu haben,
dass sie gerade Schule ist. Ich schließe die Augen. Noch keine 2
Minuten von meiner Stunde sind um und schon wünsche ich mir, dass
sie vorbei ist. Warum können sich die Schüler denn nicht benehmen?
In Gedanken entschuldige ich mich bei den Lehrern, die ich hatte,
denn nun weiß ich, wie viel Ärger ich ihnen bereitet habe. Aber
jetzt muss es weitergehen!</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich öffne meine Augen, meine Stimme
wird laut: "Come on! Is it that difficult to make a circle?"
Jetzt hören mich alle Schüler und ich bekomme den Kreis, den ich
will. Trotzdem hören mir noch nicht alle zu. Nachdem ich einige
Schüler einzeln ermahnt habe, kann es losgehen:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
"Good morning." - "Good
morning teacher Albert."</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Dann stelle ich mich in die Mitte des
Kreises und mache mit den Schülern Hampelmänner, Kniebeugen und
Sprünge. Bei den Kniebeugen sehe ich, dass jemand nicht vernünftig
mitmacht, ich sage zu ihr: "Do it properly!" - Keine
Reaktion.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als ich fertig bin, hole ich die
ungehorsame Schülerin in die Mitte des Kreises und lasse sie als
Strafe alleine Kniebeugen machen. Sie wird ausgelacht und als ich die
Übung später wiederhole, machen alle vernünftig mit, was mich mit
Zufriedenheit erfüllt.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als wir mit dem Aufwärmen fertig sind,
lasse ich die Schüler seilspringen. Alle machen mit und alle
scheinen Spaß zu haben. Ich sehe Schüler, die so gut sind wie ich,
und ich sehe Schüler, die kaum 2 Mal ohne Fehler springen können,
aber alle geben sich Mühe und das ist das, worauf es für mich
ankommt.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Plötzlich sehe ich einen Schüler, der
sich versteckt und nicht mitmacht. Auf meine Frage, was los sei,
antwortet er, dass er nicht seilspringen könne. Immer wieder
versuche ich ihn zu animieren, aber er weigert sich immer weiter.
Erst als ich die Idee habe, dass ich ihm einfach immer sage, wann er
springen muss, probiert er es. Die ersten Male geht es noch schief,
aber dann schafft er es auch, ein, zwei Mal zu springen, worüber er
sehr glücklich war.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Zum Schluss mache ich noch einen
Hochsprung-Wettbewerb: Alle müssen über ein Seil, dass ich immer
höher halte, springen. Die, die es nicht schaffen, scheiden aus,
alle anderen springen nochmal – bis nur noch einer übrig ist.
Nicht nur die Schüler haben bei diesem Spiel Spaß und als am Ende
der Stunde der Gewinner von seiner ganzen Klasse angefeuert wird,
ärgere ich mich sogar, dass ich den Unterricht jetzt beenden muss.
Auch die Schüler wollen eigentlich noch weitermachen, aber nachdem
ich ihnen erkläre, dass das nicht geht, kommen alle zu mir, schlagen
ein und gehen zurück zum Klassenraum.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich aber habe gleich im Anschluss Sport
mit der zweiten Klasse und weiß schon vorher, dass der Kampf und die
Quälerei am Anfang mit Spaß und Zufriedenheit am Ende belohnt wird.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-89733878143438357052012-11-14T00:44:00.003-08:002012-11-14T00:44:39.833-08:00Projekt: Yearbook 2012
<div style="margin-bottom: 0in;">
Eines meiner Projekte, an denen ich
neben der Hilgard Primary School arbeite, ist der Writers' Club der
German Secondary School Uganda (GSSU).
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Jedes Jahr veröffentlicht der Writers'
Club ein Yearbook mit Schüler-, Lehrer- und Freiwilligenprofilen und
vielen weiteren Themen. Als wir vor einigen Wochen mit der Arbeit
angefangen hatten, haben wir uns das Ziel gesetzt, dass beste
Jahrbuch in der 5-Jährigen Geschichte der Schule zu machen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Die Schüler haben sich an die Arbeit
gemacht, Lehrer, Freiwillige und andere Schüler befragt, Texte über
Sport, Umwelt, Zusammenleben usw. geschrieben und so eine
unglaubliche Menge an Material zusammengestellt. Während ich mit
einem Schüler in Entebbe unterwegs war und Unternehmen nach Werbung
gefragt habe, um das Jahrbuch besser finanzieren zu können, fügte
Elias, ein anderer Freiwilliger, das Material zusammen und kümmerte
sich um das Design. Am Ende hatten wir 170.000 Schilling für Werbung
zusammenbekommen – das sind umgerechnet zwar "nur" etwa
60 €, aber für ugandische Verhältnisse ist es viel mehr! - und
ein wunderbar designtes Yearbook. Gestern war ich in Kampala, der
Hauptstadt Ugandas, die etwa 30km von Entebbe entfernt ist, und habe
den Druckauftrag gegeben. Und wir alle sind uns sicher, dass wir das
Ziel, das beste Yearbook zu machen, erreichen werden.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Das Cover: </div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKIPAYHp_wsL0tXTnI3fi-W98KyHBkuqfRVecZyAK7AN6KbEVpxytLmuYt0xbpHXrwWliOvQ-95prihyphenhyphen710iU_OGsMmyt7HR0q-IZCfhKFEJsRLES_-aOfZ4E9dwY7-abwfg9NEf8KdbI/s1600/Yearbook+2012.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKIPAYHp_wsL0tXTnI3fi-W98KyHBkuqfRVecZyAK7AN6KbEVpxytLmuYt0xbpHXrwWliOvQ-95prihyphenhyphen710iU_OGsMmyt7HR0q-IZCfhKFEJsRLES_-aOfZ4E9dwY7-abwfg9NEf8KdbI/s320/Yearbook+2012.jpg" width="226" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
<br /></div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-65144466547275642172012-11-12T12:01:00.004-08:002012-11-12T12:01:32.875-08:00"Respekt, Albert"
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich sitze auf meinem Bett und kaue
Zuckerrohr.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Zuckerrohr isst man so: Nachdem man
sich ein Rohr gekauft hat, nimmt man ein Messer und entfernt die
harte, ungenießbare Schale, sodass das Brauchbare, das saftige
Innere, freigelegt wird. Dann schneidet man es in Stücke - man muss
aufpassen, dass man sich nicht in den Finger schneidet – und
genießt. Man kauft Zuckerrohr nicht nur um es zu essen, sondern auch
das Schälen und Schneiden macht Spaß, denn man kann die Zeit gut
zum Nachdenken nutzen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Diesmal denke ich daran, wie viele
Leute mir gesagt haben: "Respekt, Albert. Respekt für deinen
Mut nach Uganda zu gehen, Respekt für deine Hilfsbereitschaft."
Danke an alle, die mir Respekt zollen, wirklich. Aber wie sieht es
denn aus, bin ich so mutig, bin ich so hilfsbereit?
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Um Mut zu zeigen, muss man sich einer
Gefahr stellen. Welcher Gefahr stelle ich mich in Uganda? Ist es so,
dass, wenn ich das Haus verlasse, eine Horde hungriger Ugander über
mich herfällt, mir die Kleider vom Körper reißt, mich zu Boden
schlägt und mir bei lebendigem Leib das Fleisch von den Knochen
frisst, während im Hintergrund ein Auto, das bei einer Schießerei
durchlöchert wurde, explodiert?</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich sitze auf meinem Bett und kaue
Zuckerrohr. Nein, eigentlich ist es nicht gefährlicher auf die
Straße zu gehen als in Deutschland: In den zwei Monaten, die ich nun
hier bin, habe ich mich kein einziges Mal unsicher gefühlt und hätte
auch nie Grund dazu gehabt. Meine letzten Berichte haben vielleicht
auch den falschen Eindruck erweckt, dass alle Ugander immer nur den
Weißen im Blick haben. Diese Ugander sind aber die Ausnahmen, die
meisten scheren sich nicht mehr um mich, als es ein Fußgänger in
Deutschland tun würde. Durch die Paar, die mich aber doch
ansprechen, fühle ich mich dann natürlich doch, als würden mich
alle in den Mittelpunkt stellen, aber dieses Gefühl entspricht
keineswegs der Realität.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich glaube nicht, dass ich besonders
mutig bin, weil ich nach Uganda gegangen bin. Aber wie steht's mit
der Hilfsbereitschaft? Die zeichnet sich wohl dadurch aus,
"Entwicklungshilfe" zu leisten, den Ugandern es durch meine
Arbeit zu ermöglichen, sich zu "entwickeln". Ich habe in
Deutschland gerade die Schule verlassen und der deutsche Staat traut
es mir jetzt schon, ohne die geringste Ausbildung, zu, hier an einer
Schule zu unterrichten. Die ugandischen Lehrer, die an meiner Schule,
der Hilgard Primary School, arbeiten, wissen, wie das geht, ich
nicht. Aber ich bin hier um es zu lernen und die Lehrer opfern ihre
Zeit und zeigen mir wie das geht. Ich bin hier um zu lernen, zu
reifen, um mich positiv zu entwickeln – wer leistet jetzt also
Entwicklungshilfe? Es ist nicht so, dass ich ein Jahr meines Lebens
opfere, um anderen zu helfen.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich sitze auf meinem Bett und kaue
Zuckerrohr. Ich habe Spaß dabei und wenn ich mir nicht in den Finger
schneide, passiert mir auch nichts.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-37168998694075159542012-11-11T02:50:00.003-08:002012-11-11T02:50:39.393-08:00Ein Platz an der Sonne für's Gehirn<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpHUP-btbz_2nYoqzlp2-fKcnoWLFC4PNo_N_3B9gZ-8VtduyyGpJeyL9YOOGCnUc8ymoCVqdzqzxtBST1T34WLv40M443iYJ22ebPPc0ijRgfXzAjJabrHoplVhi4XJysmea0arRKw7c/s1600/DSCF0591.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpHUP-btbz_2nYoqzlp2-fKcnoWLFC4PNo_N_3B9gZ-8VtduyyGpJeyL9YOOGCnUc8ymoCVqdzqzxtBST1T34WLv40M443iYJ22ebPPc0ijRgfXzAjJabrHoplVhi4XJysmea0arRKw7c/s320/DSCF0591.JPG" width="320" /></a></div>
Ich dachte mir: Einmal im Leben muss man eine Glatze haben - man muss doch wissen, wie sich sein Kopf anfühlt und wie er aussieht. Und wann wäre ein besser Zeitpunkt als jetzt, um sich eine Glatze, eine typisch afrikanische Frisur, zuzulegen?Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-2395834499600276132012-11-11T02:39:00.002-08:002012-11-11T02:39:53.797-08:00"Eine Geschichte über mein Leben.."
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich will mit dieser Geschichte nicht
sagen, dass man in Uganda keine Freunde finden kann - im Gegenteil,
durch Ihre offene Art ist es sogar ganz einfach. Aber manchmal kann
das eben auch schief gehen:</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich habe bei einer Einrichtung, in der
ich manchmal arbeite, jemanden kennengelernt, der ungefähr in meinem
Alter ist – sein Name ist Andrew. Wir haben uns ein wenig
unterhalten und er war mir auch nicht unsympathisch. Nach einiger
Zeit sagte er mir, dass er "eine Geschichte über sein Leben"
– die Lebensgeschichten der Ugander sind oft sehr interessant -
geschrieben hat und er bat mich, sie mal zu korrigieren, weil er
nicht so gut in Rechtschreibung sei. Also verabredeten wir uns für
den Abend.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Ich kam zu ihm und das Erste, was ich
sah, war seine Mutter, die völlig außer sich war, weil ein Weißer
zu ihr nach Hause kam. Sie kam an und fasste mir die ganze Zeit ins
Gesicht, um meine wunderbare weiße Haut berühren zu können. Dabei
redete sie ununterbrochen abwechselnd in Luganda und Swahili zu mir
und ich verstand natürlich kein Wort. Als ich dann ins Haus kam und
wir uns hinsetzten, fing die ganze Familie an Wodka zu trinken,
wahrscheinlich hatten sie schon vorher getrunken, denn alle waren
sehr schnell betrunken. Dazu redeten alle gleichzeitig mit mir,
sodass ich einfach nichts verstehen konnte. Die Mutter ging immer
raus und kam mit irgendwelchen Geschenken für mich wieder. Ich wurde
also behandelt, wie ein Gott, dessen Gunst man sich erkämpfen oder
zumindest erkaufen muss, und dessen Gesellschaft eine unglaubliche
Ehre ist. Und das war natürlich sehr unangenehm und enttäuschend
für mich. Man freute sich nicht, dass ICH da bin, sondern, dass ein
Weißer da ist. Mit zunehmender Betrunkenheit meiner Gastgeber wurde
ich auch immer häufiger "Jakob" genannt, denn Jakob ist
der andere Weiße, der an der Einrichtung arbeitet, bei der ich
Andrew kennengelernt hab.</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als ich ihn dann irgendwann fragte, was
jetzt eigentlich mit der Geschichte sei, weigerte er sich, sie
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
mir zu zeigen; es sei ihm zu peinlich,
wie viele Fehler er gemacht hat. Die Antwort auf meine Frage, wie
viel er denn geschrieben hat, war: "Eine halbe Seite."
Spätestens da wurde mir klar, dass es von Anfang an nur darum ging,
irgendwie den Weißen zu sich nach Hause zu bekommen.
</div>
<div style="margin-bottom: 0in;">
Als ich ging, sagte man mir, dass ich
so schnell wie möglich wiederkommen soll – ich aber hoffe, keinen
aus dieser Familie je wieder zu sehen.</div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-30865022971183273682012-11-10T01:56:00.000-08:002012-11-10T01:56:56.404-08:00Gastgeschwister<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbuoc_ybHZ1NIICnAzYTofTl2OSXPn7AQ-ZWj-XX1yEkrvoeC8y2k29WeBwxsv8YN9fcXkAjTjHmFK-h8yX0d40Qmu81CBa5B2Z4R9Z5XRGhwWRgImOmAuK8d2qAtN948AwjKpassnghQ/s1600/PIC_0096.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgbuoc_ybHZ1NIICnAzYTofTl2OSXPn7AQ-ZWj-XX1yEkrvoeC8y2k29WeBwxsv8YN9fcXkAjTjHmFK-h8yX0d40Qmu81CBa5B2Z4R9Z5XRGhwWRgImOmAuK8d2qAtN948AwjKpassnghQ/s320/PIC_0096.JPG" width="320" /></a></div>
Links oben: Ethan (5), rechts oben: Antonia (4), und in meinen Händen: Daniela, die, als das Foto gemacht wurde, 3 Monate alt war. Jetzt ist sie 5 Monate alt (das Datum auf dem Foto stimmt natürlich nicht).Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-603961270711616112012-11-10T01:46:00.003-08:002012-11-10T01:46:30.703-08:00"Yes, my boss?"
<div align="LEFT" style="font-weight: normal; margin-bottom: 0in; text-decoration: none;">
<span style="font-size: small;">Wenn man sich als Weißer hier in der Öffentlichkeit
aufhält, wird man wirklich ununterbrochen angesprochen: Wenn ich
durch die Tür gehe, kommen gleich ganz viele fremde Kinder
angelaufen, winken oder fassen mich an der Hand und rufen "Bye
Mzungu!". "Mzungu" ist Swahili und bedeutet "Weißer".
So steht dann jeden Tag eine Schar von Kindern um mich herum und alle
scheinen ganz außer sich vor Freude, nur weil sie mich sehen. "Bye
Mzungu" wird auch nicht nur einmal gerufen, sondern es wird mir
so lange immer wieder hinterhergerufen, wie ich in Sichtweite bin.
Manchmal wird wird sogar zu den Mzungu-Rufen getanzt. </span>
</div>
<div align="LEFT" style="font-weight: normal; margin-bottom: 0in; text-decoration: none;">
<span style="font-size: small;">Wenn ich dann weitergehe kommen Leute an und sagen: "How
are you, my friend? God praise you!". Andere wiederum rufen mich
wieder "Mzungu" oder fragen sogar "Yes, big man?"
oder "Yes, my boss?", wenn sie wollen, dass ich irgendetwas
kaufe. Alles nur weil ich weiß bin.</span></div>
<div align="LEFT" style="font-weight: normal; margin-bottom: 0in; text-decoration: none;">
<span style="font-size: small;">Das klingt jetzt natürlich alles ziemlich rassistisch
und eigentlich ist es das auch. Dennoch kann ich es gut verstehen:
Fast alle Weißen, die hierher kommen, bringen für ugandische
Verhältnisse sehr viel Geld mit und geben es auch aus. Viele arme
Ugander, die Sachen verkaufen oder Dienstleistungen wie Budda-Fahrten
(ein Budda ist so etwas wie ein Motorrad-Taxi) anbieten, sind auf
dieses Geld angewiesen. Und weil sie es von Weißen gewohnt sind,
dass sie viel Geld ausgeben, und weil sie wissen, dass Weiße auch
einfach viel mehr Geld haben, werben sie um ihn. </span>
</div>
<div align="LEFT" style="font-weight: normal; margin-bottom: 0in; text-decoration: none;">
<span style="font-size: small;">Als ich mich eines Abends mal mit jemandem, der ungefähr
in meinem Alter war, kurz unterhalten hab, nachdem er mich mit "How
are you, my friend?" begrüßt hatte, da erklärte er mir, dass
alle Weißen, die hierher kommen, auch ich, als Gepäck nur einen
riesigen Sack voller Dollarnoten mitnehmen. Er hat mir bis zum
Schluss nicht geglaubt, dass es nicht so ist.</span></div>
<div align="LEFT" style="font-weight: normal; margin-bottom: 0in; text-decoration: none;">
<span style="font-size: small;">Wenn ich aber, nachdem ich irgendwie auf Englisch
angesprochen wurde, auf Luganda, der Sprache, die eigentlich in hier
in Entebbe gesprochen wird, antworte, dann freut man sich immer sehr.
Während man in Deutschland von einem Ausländer erwartet, dass er
Deutsch spricht, ist es hier ein kleines Wunder, wenn ein Weißer
sich die Mühe macht ein paar Sätze der Sprache hier zu lernen. </span>
</div>
<div align="LEFT" style="font-weight: normal; margin-bottom: 0in; text-decoration: none;">
<span style="font-size: small;">Als mich vor einigen Wochen ein völlig betrunkener
UN-Soldat aus Guatemala, der schon seit 3 Jahren in Entebbe ist,
angesprochen hat, konnte der kein einziges Wort Luganda und auch kaum
Englisch. Diese Soldaten machen übrigens einen Großteil der weißen
Bevölkerung hier aus. Es wundert mich also auch nicht, wenn ein
Ugander sich freut, dass ein Weißer Luganda spricht.</span></div>
<div align="LEFT" style="font-weight: normal; margin-bottom: 0in; text-decoration: none;">
<span style="font-size: small;">Naja, alles in allem nervt mich das Angesprochenwerden
schon sehr, aber ich versuche immer freundlich zu bleiben, denn
wahrscheinlich würde ich es genauso machen, wenn ich Ugander wäre.</span></div>
Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8218997519330417768.post-25774899764161677722012-11-10T01:45:00.001-08:002012-11-10T01:45:18.726-08:00Mein Blog..Ich hab mir überlegt, dass es ja vielleicht doch sinnvoll ist, euch mit einem Blog über mein Leben in Uganda auf dem Laufenden zu halten. Ich freu mich, wenn es euch interessiert und ich hoffe, ihr habt Spaß beim lesen!Alberthttp://www.blogger.com/profile/16147752546039863517noreply@blogger.com0